Volksbräuche

Glöckeln im Mondseeland

In der dritten Raunacht, dem Tag vor dem Fest Heilige Drei Könige gibt es in weiten Teilen des oberösterreichischen Salzkammerguts den Brauch der Glöcklerläufe. Bunte, mit Kerzen im Inneren erleuchtete Kappen und umgürtet mit Schellen, erfreuen die Läufer die Bewohner und Schaulustigen von nah und fern.

Diesen Brauch gibt es im Mondseeland nicht. Hier sind es Sänger und Musikanten die in großer Zahl und Gruppen durch den Markt und durch die Landgemeinden ziehen. Vielfach wie die Sternsinger in historische Gewänder oder als Hirten bekleidet, bringen sie mit ihren gesungenen oder gespielten Weihnachtsliedern die Neujahrssegenswünsche von Haus zu Haus. Die Gruppen werden von der Bürgermusikkapelle, der Trachtenkapelle Tiefgraben, dem Trachtenverein D´Stoanwandler, den verschiedenen Sängergruppen aber auch Sportlern gestellt.

Neben den Hausbesuchen und in Geschäften und Gaststätten gibt es am frühen Abend als örtliche Besonderheit ein gemeinsames Treffen im Marktzentrum. Vor der Basilika beim großen Christbaum und seit neuestem in der Basilika singen und musizieren die Gruppen in bunter Reihenfolge für Einheimische und Gäste.

Das Glöckeln ist ein Heischebrauch, dessen Erlös eine erfreuliche Aufbesserung der Vereinskassen bedeutet.

In der Basilika St. Michael in Mondsee sind auf dem Josefsaltar (Bildhauer Franz Anton Koch – 1742) im Auszug auch die Statuen der Heiligen Drei Könige aufgestellt.

Barbarazweige

Die Heilige Barbara ist eine sehr volkstümliche Heilige. Die Märtyrerin lebte im 3. Jh. in Nikomedien in der Türkei und gilt vor allem als die Patronin der Bergleute aber auch einer Reihe anderer Berufe. Seit dem 15.Jh. wird sie auch zur Gruppe der Vierzehn Nothelfer gezählt.

Nach altem Brauch werden auch im Mondseeland am 4. Dezember, dem „Barbaratag“, Zweige von einem Kirschbaum geschnitten und in der Wohnung eingewässert. Nach dem Volksglauben sind die Zweige ein Glückszeichen für das nächste Jahr wenn sie am Heiligen Abend Blüten tragen.

Wie die Überlieferung sagt sollen die Zweige möglichst am frühen, kalten Morgen geschnitten werden. Die warme Wohnstube suggeriert den Zweigen dann, dass der Frühling eingekehrt ist und es Zeit ist auszutreiben.

In der Basilika St.Michael in Mondsee finden wir auf dem Abendmahlaltar, dem wohl berühmtesten Altar des Mondseer Künstlers Meinrad Guggenbichler, am Auszug eine Statue der Heiligen Barbara. Von den ihr zugeschriebenen Attributen hält sie in der linken Hand den Kelch mit einer Hostie und in der rechten Hand das Schwert mit dem sie nach anderen Martern gestorben sein soll.